Schlaganfall
Lebe jeden Tag, als wenn es der erste vom Rest deines Lebens wäre!
Es ist schon erstaunlich, obwohl jetzt bereits, beinahe 2 Jahre vergangen sind, kann ich es nicht vergessen, was in dieser Zeit, als mein Mann den Schlaganfall erlitten hat, alles über mich/uns eingebrochen ist! Zudem hatte mir in der Corona Zeit, ganz und gar bewusst Sichtbar werden machen lassen, was ich die ganze Zeit, gedacht und gesagt habe. Nun, war für mich die Corona Zeit nicht nur negativ, ich habe erkannt, wie die Menschen tatsächlich „ticken“.
Wie heißt es doch so schön:
In guten Zeiten hast du Freunde, in schlechten Zeiten siehst du wer deine Freunde sind! … Äußerst ernüchternd, auch im Familiären Kreis!
Heute ist Samstag der: 28. Mai 2022 und mir strömen wieder die Tränen in die Augen, wenn ich an den 08. August 2020 denke, was ebenfalls ein Samstag gewesen ist….und, ein Tag, nach unserem Hochzeitstag, den wir bei unserem Lieblings- griechischen Restaurant gefeiert haben.
Kennst du das? Du bist innerlich absolut unruhig, hast das Gefühl, dass etwas passiert, du kannst es aber nicht einordnen? Ich dachte: Ja, es ist wegen unserem Hochzeitstag und habe es verdrängt! Ja, und dann am kommenden Tag, fuhr mein Mann mit unserem Sohn los! … Bis heute, mache ich mir Vorwürfe, dass ich gerade bei meinem Mann nicht „sehen“ konnte, dass etwas passieren wird! Bei Fremden oder „Freunden/Familie“ sehe und nehme ich es vorher wahr. Irgendwann wurde ich ein wenig Unruhig, und versuchte einer der beiden zu erreichen, leider erfolglos, es gingen immer die Mailbox an. Irgendwann rief mich einer meiner Söhne an und fragte mich, ob ich wüsste, was mit „Papa“ sei. In diesem Moment wurde mir schwarz vor den Augen und mir wurde bewusst, dass etwas passiert sein muss! … Ich sollte warten!
Gleich darauf, rief ein „Freund“ meines Mannes an, und sagte das mein Mann umgefallen sei. Ich sagte: Dirk hat einen Schlaganfall! Das konnte mir aber besagte Person, nicht bestätigen! (Tage später, wurde er, sehr ungezügelt, hat bewusst gelogen, mich beleidigend und war Abwertend) wieder eine Lernaufgabe, die ich erst vor kurzem gemeistert habe.
Ich sollte wieder warten! Bis man mir näheres mitteilen konnte auch über unseren Sohn.
Es war ein hin- und her.
Telefonate mit dem Krankenhaus in Hamburg, Zustand meines Mannes und unseres Sohnes, der einen schweren Schock erlitten hatte und auch versorgt werden musste, da er alles mitbekommen hatte.
Irgendwann waren die Jungs zuhause. Ich unterhielt mich gerade mit dem Behandelnden Arzt meines Mannes am Telefon, als er mir Mitteilte, dass er mich nicht sagen könne, ob mein Mann überleben würde. Man müsste Abwarten und….und…und… Nun ja, zumindest durfte ich zu meinem Mann. Als ich aufgelegt habe, fing ich an zu weinen, was nicht sonderlich klug von mir gewesen ist, da unser Sohn sofort glaubte, dass mein Mann gestorben ist! Es hat mir das Herz zerrissen, als dieser große Junge im Wintergarten auf die Knie fiel und bitterlich-laut anfing zu Weinen und sagte, Nein, sag nicht das Vati Tot ist……
Es gibt Situationen im Leben, die man niemals vergisst. Von diesen Situationen hatte ich in den kommenden Wochen sehr, sehr viele..zu viele…
Unser ältester Sohn, hatte mich nach Hamburg in die Herzklinik gefahren, denn ich bin absolut nicht in der Lage gewesen, mich hinters Steuer zu setzen und schon gar nicht, nach Hamburg. Dafür war ich ihm auch sehr dankbar!
Als ich meinen Mann sah, musste ich mich unsagbar zusammenreißen um nicht zu Weinen. So, habe ich ihn noch niemals gesehen. Er hat sehr selten mal eine Erkältung und dann nimmt er Männermedizin und einen Tee, schläft und ist wieder Fit! Mein Supermann.
Es war erschreckend, mit den vielen Schläuchen, Geräten um.
5 Tage, stand das Leben meines Mannes, so schön wie man sagt: aufs Messer Schneide!
Ich stand nur neben mir. Ich konnte nicht wirklich Reagieren und Agieren. Ich hoffte nur, dass mein Mann dies Überleben würde und war zuerst voller Hoffnung, dass es an der Tür klingelte und man mir, uns helfen würde! Doch: Pustekuchen. Ich musste so vieles „Bürokratisches“ erledigen, da auch mein Mann nebenberuflich Kleinunternehmer gewesen ist! Meine Termine und so weiter musste ich absagen, wichtige Ämtertermine verschieben. Zuerst die Verbindlichkeiten, meines Mannes regeln, Zahlungen, Vereine usw. auf Eis, ruhen lassen. Also, viel Telefonieren, schreiben, suchen um. Im und um das Haus herum, musste ja auch weiter gemacht werden, jeder der ein Haus hat, arbeitet und das Haus auch noch renoviert, Saniert wird, weiß wovon ich spreche… Und das Unkraut, wuchert auch noch! ….
Ich bin fast jeden Tag, bei meinem Mann gewesen, dreimal hat unser Sohn mich nach Hamburg gefahren, und dann bin ich mit dem Zug gefahren. Mit dem Auto nach Hamburg, ist jedes Mal ein Erlebnis1
Es war hart, sehr hart! Beklemmend, sehr schmerzlich. Mein Mann hatte sich verändert, ich wusste nicht mehr, wer da vor mir war! Ja, seine Persönlichkeit- Veränderung kam durch den Schlaganfall, das sagten mir die Ärzte! Ich hoffte jeden Tag, das ich meinen Lieblingsmann wieder bekommen würde. Ja, das war das eine, die Angst, wird mein Mann überleben? Dann: wird er wieder normal sprechen, schreiben usw. können? Was wenn nicht? Was kann und was muss ich tun, um meinem Mann zu helfen? Will er meine Hilfe überhaupt? Ich wusste nur eines ganz genau: Aufgeben werde ich nicht! Ich werde für ihn da sein und ihn Unterstützen und für ihn da sein, soweit es mir möglich ist!
Am Samstag, als ich wieder nach Hause gekommen bin, musste ich auch unserer Tochter, telefonisch mitteilen, was passiert ist. Ich habe jedoch vieles ausgelassen, dass sie zu dieser Zeit Schwanger gewesen ist und ich sie nicht zu sehr belasten wollte. Also habe ich ein wenig geschwindelt, und ihr Verschwiegen, dass ihr Papa um sein Leben kämpft!
Den Sonntag, nach dem Schlaganfall, also am: 09. August 2020 musste ich dann auch der Familie meines Mannes mitteilen was passiert ist. Sie haben ja einiges mitbekommen und haben meinen Jüngsten zurecht gewiesen… Was mich doch sehr Schokiert hatte. Das war dann der weitere Schock, die Reaktionen! … Ich verstehe es bis heute nicht und es macht mich, Ohnmächtig, wütend, ich bin immer noch entsetzt, Fassungslos und absolut enttäuscht von der Art und den Reaktionen auch über Tage hinweg…. Ich habe, so oft mit meiner Psychotherapeutin und meinem Therapeuten darüber gesprochen, und ich schaffe es immer noch nicht, dies zu vergessen! .. Diese kälte, Gleichgültigkeit, Kaltschnäuzigkeit um. Ich verstehe es nicht! Ich habe tagelang nichts gegessen und ich konnte nicht schlafen, ich lag auf dem Bett und habe nur geweint. NIEMAND half! Im Gegenteil, es wurde noch gehetzt und ich hatte nur noch Angst! … und man machte mir noch mehr Angst, Oftmals dachte ich nur, wenn wieder jemand vor der Tür stand, um zu fragen, ob ich Ketchup hätte, ein ander mal, ob ich Senft hätte usw. oder um zu sagen, dass mein Mann sich ja für King Karl hielt, er Überheblich sei, seinen Job verlieren würde, (ja, natürlich hatte ich diesbezüglich auch Angst und diese hatte man noch verstärkt) und viele andere unschöne Dinge… ich dachte nur: „was passiert hier gerade“?…..
In meinen WatsApp status, habe ich täglich geschrieben, wei es mir ging… ich nichts gegessen habe, nicht schlafen konnte, ich nicht weiter weiß, nicht weiß wie ich das alles hier am und im Haus schaffen soll… ALLE haben es gelesen, doch geholfen hatt nur einer DURCHGEHEND; Mein Sohn! Sonst, niemand… Dann klingelte es an der Tür!
Es war so beschämend, dass eine Kundin mit ihrem Mann v0r der Tür stand und sagte: hier du musst etwas essen! Wir hoffen, dass du Gyros magst!
Vor der Arbeit war sie am kommenden Tag, mit ihrem Sohn bei mir, und hatte das Unkraut gejätete! … Eigentlich Fremde Menschen!
Es waren dann auch Fremde Menschen, die ich Persönlich gar nicht wirklich kannte, die mir, uns geholfen haben. Und, eine ehemalige liebe Schülerin von mir, die zu einer lieben Freundin geworden ist. Wir sehen uns zwar nicht oft, aber sind füreinander da! Ohne zu fragen, kann ich dir helfen, sondern: Bin gleich da und Helfe dir wo und wie ich kann!!!!!!!
Ich habe mich, so Hilflos und Ohnmächtig gefühlt. Es war so eine grausame, schmerzliche Zeit voller Ängste! Und, es wr niemand da, aus der Familie nicht und aus dem angeblichen Freundeskreis nicht, der einfach dastand und sagte, hier bin ich und wie kann, ich, wir helfen? Denn es war unübersehbar, dass ich, wir Hilfe benötigt haben. .. Es entsetzt mich immer noch, wenn ich daran zurückdenke, wie kalt, gefühlskalt, ohne jegliches Feingefühl einige Menchen sind. .. Stelle dir doch mal vor: Wie könnte es sich anfühlen, wenn deine Partnerin, dein Partner, dein Kind, deine Schwester, dein Bruder, einer deiner besten Freunde, einen Schlaganfall, Herzinfarkt, schweren Unfall usw. hätte????
Mein Mann, ist immer sehr hilfsbereit, egal wie lange er gearbeitet hat, das konnte auch schon 22 Uhr werden, wenn ihn jemand aus der Familie oder Freundeskreis brauchte, war er da, egal wie müde und kaputt er gewesen ist!
Auch das, war eine Lehrreiche Lernaufgabe! Für meinen Mann…..den jetzt, achtet er mehr auf sich! .. Und, wenn man jemanden wirklich wichtig ist, bzw. wäre, dann würden sich diese Menschen Melden!!!!!!!
Ich bin ehrlich gesagt, sowas von absolut Überfordert mit der ganzen Situation gewesen, dass ich so manches Mal, daran gedacht habe, wie es wäre, wenn es mich nicht mehr geben würde!!!! … Ich habe, mich so oft gefragt, warum niemand da war, um zu helfen!!!… Bin ich, so ein böser mensch? Wenn ja, dann würde aber auch niemand, zu mir kommen, um noch verbal drauf zu schlagen…gegen meinen Mann….Daran konnte es also nicht liegen…
Durch meinen Therapeuten habe ich Begriffen, dass ich nicht immer nur lieb und hilfsbereit bei Menschen sein muss, von denen ich weiß, dass diese ich bezogen, unehrlich, heuchlerisch, berechnend sind. Das ich meiner Intuition folgen sollte, anstatt zu versuchen Ausreden für diese menschen zu Erfinden zu suchen… Wenn sogar Fremde Menschen, vor der Tür stehen und mich Anrufen und sagen: wie kann ich dir jetzt helfen? ich habe gleich Feierabend, dann komme ich Vorbei, um dir zu helfen. Dann sollte doch, menschlich gesehen gerade die Familie und die Freunde erst recht so Reagieren!
Anstatt dessen, wurde dann weiter gemacht und auch noch über meinen Sohn hergezogen!… Leider war ich damals nicht in der Lage entsprechend zu reagieren, ob es nun um meinen Mann ging oder um meinen Sohn!
Stell dir doch mal vor, du sitzt da, drei Tage nach dem Schlaganfall, bist voller Ängste, Überfordert um. und es gibt einen Menschen, der dich dann damit zuquatscht, wie ihm seine Freundin, auf den Sack geht!!!… Was läuft bei den Menschen dermaßen falsch?
Es gibt Menschen, die mich bezüglich Corona, aus ihrem Leben verbannt haben, Alles gut, ich kann damit leben, diese Menschen sind nun einmal nicht in der Lage und im Stande andere Meinungen zu Akzeptieren zu Tollereien. Doch, da diese wie ich dachte die Freunde meines Mannes waren, habe ich auch diese Informiert! Insbesondere mit der bitte, meinen Mann anzuschreiben, da mein Mann lernen musste zu schreiben. Ja, wäre im Wald eine Schaufel umgefallen……. dafür wurde ich mal wieder, nach einem „Besuch“ zugeredet! …. Teils, mit Dingen, wo ich dachte, das wollen wirklich Freunde sein? … Was für verlogene Heuchler!…
In der Zeit, als mein Mann zuerst im Krankenhaus und dann zur Reha gewesen ist, wurde mir Bewusst, dass für mich Familie und Freundschaft, etwas gänzlich anderes bedeutet als diesen Menschen. Ja, ich wusste es schon vorher, doch in dieser Situation, hätten sie mich eines Besseren belehren können. Sie taten es aber nicht, im Gegenteil! Sie haben mich sogar, ohne s zu Wissen in meiner Vermutung, meiner Meinung bestärkt! Mit ihrem Verhalten!
Ich wurde so oft, Ernidrigt, Beleidigt und abgewertet und ich habe mich trotzdem zusammengerissen, denn ich brauchte meine Kräfte für meinen Mann….
Sätze wie: „Ja, Jolanta, nun musst du aber auch arbeiten gehen und Geld verdienen, und nicht nur zuhause sitzen und von Dirks Geld leben“. Du kannst ja putzen gehen. Oder was machst du mit Dirk, wenn er ein Pflegefall wird? es gibt gute Einrichtungen…. usw…
Wahre, ehrliche, richtige Freunde, sind immer für dich da, ebenso die Familie. So, wie wir immer da waren… wie ich immer da gewesen bin, wenn ich gebraucht wurde, bis mir schmerzlich bewusstwurde, als so einige dachten, ich würde es nicht mitbekommen, wie sie über mich, hinter meinem Rücken sprachen! Wie sie mich vor anderen darstellten, und sich ins Licht stellten…
Tja, ein Armbruch, ein normaler kleiner OP eingriff, scheint wesentlich gefährlicher zu sein als ein mehrfacher Schlaganfall, wo man um sein Leben kämpft. Was für Prioritäten…. Da werden die einen nicht um Hilfe gefragt, weil, ach ja, die armen und wir, ach ja, wir stellen uns aber auch immer an, sollen gefälligst…. da die anderen dann ja auch noch arbeiten müssen. Wir natürlich nicht…und da ich ja immer zuhause bin (es gibt Menschen, die glauben, ich würde nicht arbeiten, da ich von zuhause ausarbeite, in meiner Praxis) und man genau sieht und hört das ich jeden Morgen, bzw fast jeden Morgen losfahre solle ich doch…..
Nun, obwohl keiner von denen für uns da gewesen ist, nehmen sie sich jetzt die Frechheit heraus von mir etwas zu Fordern.
NEIN!
Und ich werde darauf achten, dass mein Mann, ebenfalls Nein sagt! Denn jahrzehntelang, haben sie alle aufeinander alles Unternommen und uns Ausgegrenzt. Und das, solange es allen gut ging und sie gesund waren und jetzt, wo es schwierig wird, heißt es ….hinter dem Rücken meines Manes… Denn alle kamen immer bei mir an, sag Dirk mal das… und wenn ich sagte, sagt es ihm doch selbst! Ja, dann stand mein Mann da und keiner sagte ihm etwas!
Was soll ich sagen, es hängt mir immer noch alles nach, es liegt mir immer noch auf der Seele, da ich so nicht bin, da ich es nicht Verkraften und Verstehen kann, wie berechnend, gefühlskalt und heuchlerisch man sein kann.
Mittlerweile geht es meinem Mann wieder gut, doch meine Angst ist oft noch sehr präsent!
Es ist, in den vergangenen zwei Jahren so viel Geschehen, das ich so Manches Mal, nicht mehr an das Gute im Menschen glaube. Und genauso ist es, es gibt gute und böse Menschen, man muss nur lernen auf sein Bauchgefühl zu hören, sich zu Vertrauen. Das haben wir verlernt. Viele Menschen glauben nur noch das, was ihnen tagtäglich durch die Medien suggeriert wird….
Die Menschlichkeit, die Seele, das Feingefühl, Empathie geht immer mehr verloren….
Mein Kind, war die ganze Zeit da, und hat geholfen und trotzdem wurde er erniedrigt, Beleidigt, wird abgewertet, weil er anders ist… Dafür hat er eine gute Seele und Herz. Das zählt jedoch heutzutage bei vielen Menschen nichts mehr! ..Scheinbar, muss man Rücksichtslos, gefühlskalt, Berechnend sein, um zu einem Teil dieser Gesellschaft zu passen… Dann doch lieber so sein, wie mein Kind, wie ich, wie wir!
Ich gebe nicht auf, und werde es auch nie tun! Menschen, die mir nicht guttun, verabschiede ich freundlich aus meinem Leben, den dann ist Platz für Herzensmenschen!